Wann macht Projektmanagement kein Sinn?

Projektmanagement kann in vielen Bereichen einen sehr großen Mehrwert bieten:

  • Zeitliche Abläufe können geplant werden,
  • Inhaltliche Dinge werden sortiert, strukturiert und systematisch abgearbeitet und
  • Viele Werkzeuge, Methoden und Abläufe sorgen dafür, dass bei einem Sachverhalt (Projekt) eine optimale Vorgehensweise gefunden wird.

Aber es lohnt sich auch mal diese kritische Frage zu stellen:

Gibt es eigentlich Bereiche oder Situationen, in denen Projektmanagement nichts bringt?

Ja, denn Projektmanagement:
– …kann nicht die Ziele von Projekten festlegen. Das ist Aufgabe des Managements (oder der Geschäftsleitung).
– …kann nicht mehr erreichen, als mit den zur Verfügung stehenden Mitteln möglich ist.
– …kann nicht eine eigene Projektorganisation wählen. Dies hängt vom Auftraggeber (z.B. der Geschäftsleitung) ab.
– …kann die Ressourcen nicht selbst bestimmen, sondern muss mit den Vorgaben arbeiten.

Dies können übrigens auch wichtige Punkte für Projektleiter / -manager sein, welche gerade im Prozess stehen, ein Projekt vom Auftraggeber zu übernehmen. Wenn bei den genannten Punkten Fragen oder sogar Diskrepanzen ent- oder bestehen, ist es sehr ratsam, hier zu besprechen oder gar zu verhandeln.

Denn eins ist Projektmanagement nicht: Eine Zaubershow à la David Copperfield, Criss Angel oder Ehrlich Brothers…

Wenn Projekte scheitern – was dann?

Ein Projekt, ein Vorhaben oder auch eine Strategie ist so richtig den Bach runtergegangen…

Was ist die häufigste Folge?

  • Bagatellisieren
  • Vertuschen
  • Schuldigen suchen
  • Kündigen, Strafversetzen usw.

… oder auch eine Mischung aus den genannten Punkten.

Klar, es ist auf jeden Fall nicht positiv, ein Projekt gegen die Wand zu fahren oder eine Strategie, welche zeitweise sehr intensiv verfolgt wurde und kostenintensiv war, aufzugeben.

Wie kann man mit (schon) gescheiterten Projekten umzugehen?

  • Wirklich aufarbeiten.
  • Aufarbeiten geht darüber hinaus, jemand „eine auf den Deckel zu geben“, an den Pranger zu stellen und „Konsequenzen daraus zu ziehen“ (= Kündigung).
  • Woran lag es? Ursache-Wirkungskette ergründen.
  • Lessons Learned leben (!) und in der Organisation umsetzen.

Wenn eine Aufarbeitung und Analyse gemacht wird, ist es auf jeden Fall sehr wichtig, Maßnahmen zu definieren und diese zu verfolgen. Das kann z.B. sein, dass beim Setup der zukünftigen Projekte ganz genau auf diese Dinge geachtet werden soll. Oder auch wenn Projekte laufen, dass hierzu eine Struktur geschaffen wird, die den bekannten Fehlern wirklich entgegenwirkt.

Man sieht, es ist definitiv auch eine Kultursache, wie mit gescheiterten Projekten umgegangen wird!

Deswegen möchte ich besonders auch eine Lanze dafür brechen, dass in Projekten und Organisationen eine positive und konstruktive Kultur gelebt wird!

Wie Du als Projektmanager oder als Führungskraft dies kultivieren kannst, lernst Du in der Projektleiter-Ausbildung.